… auch wenn es an manchen Tagen unmöglich erscheint. Als ich gestern Abend auf dem Nachhauseweg war, zog ein schwarzer Himmel über München auf.
Man ist fassungslos und ohnmächtig. Man kann nur vor dem Fernseher sitzen und zusehen, wie ein Stück heile Welt abbricht.
Ich trauere um die Menschen, die wir gestern verloren haben und ihre Angehörigen.
Ich trauere um die Menschen, die es miterleben mussten und für immer ein Stück dieser Tat mit sich herum tragen werden.
Ich trauere um die Leichtigkeit, die uns genommen wurde.
Akzeptiert die Art der Trauer eines jeden. Jeder Mensch verarbeitet solche Erlebnisse anders. Was nützt es uns, die Trauer Anderer auf Twitter, Facebook oder Snapchat zu werten. Wer darf sich mehr oder weniger betroffen fühlen, weil er in München wohnt oder in Timbuktu? Uns allen wurde gestern etwas genommen und wir alle wollen es verstehen, verarbeiten und unserer Trauer Ausdruck zeigen. Lasst uns das gemeinsam tun, miteinander heilen, ohne den Hass, die Ohnmacht aufeinander zu feuern.
Ich trauere, aber ich hasse nicht.
So grausam und unverständlich die Welt manchmal sein mag: Hass und Angst dürfen niemals unser Leben bestimmen.
Wenn wir etwas in dieser Situation tun können ist es, unser Gegenüber in der Ubahn anzulächeln. Einen lieben Menschen zu umarmen. Einander verzeihen. Der alten Omi im Supermarkt Vorrang an der Kasse lassen. Einem Kollegen ein Kompliment machen. Das Leben genießen.
Mehr Liebe und Mitgefühl verbreiten.
Eine solche Tat kann uns Menschen auseinander reißen oder enger zusammenführen. Nach all den lieben Nachrichten und Anrufen, die ich gestern von meiner Familie, Freunden, Lesern und Followern erhalten habe, bin ich mir sicher, dass es Letzteres sein wird. Moscheen und Münchner, die ihre Türen öffnen. Darauf müssen wir uns konzentrieren. Kontert dem ganzen Bullshit, der in der Welt passiert, mit einem Lächeln, einer Umarmung und einer offenen Tür.
Danke an die Polizei München und die Rettungskräfte, die wieder einmal meisterlich gehandelt haben.
Wegen euch fühle ich mich in meinem geliebten München weiterhin sicher und dahoam.