Ist dieser Minimalismus wieder eine Ausgeburt des bärtigen Hipster Denkens, bei dem wir alle ein paar Monate mitmachen müssen, um cool zu sein?
Oder ist es eine inspirierende Lebensweise, die dem extremen Konsum der 1. Welt entgegenwirkt?
Diese Entscheidung überlasse ich ganz euch. Ich kann die Argumente beider Seiten verstehen und nehme mir vom neuen Minimalismus Trend das mit, was für mich passt. Für viele bedeutet Minimalismus einmal die Wohnung entrümpeln und nach 2 Wochen ist wieder alles vollgestellt. Für andere bedeutet Minimalismus aber eine komplett neue Lebensweise!
Ich persönlich finde die Idee schön, nur das zu besitzen, was mir Freude macht und ich tatsächlich benutze. Ausschlaggebend war für mich damals das Buch „Magic Cleaning“ von Marie Kondo*, das tatsächlich ein wenig mein Leben verändert hat. Ich habe nun eine ganz andere Einstellungen zu Gegenständen und frage mich jedes Mal „Bereitet es mir Freude, wenn ich diesen Gegenstand benutze?“. Wenn nicht, dann wird er eben entsorgt.
Mit den Gegenständen in meiner Wohnung miste ich aber auch meinen Kopf aus. Wir rennen im Alltag von A nach B und wieder retour, stressen uns im Job, damit wir am Ende des Monats die Miete bezahlen können und tun das, was andere von uns erwarten.
Aber was ist tatsächlich wichtig im Leben?
Ist es die Traum-Tasche, die ich mir schon ewig wünsche?
Ist es das Sixpack und Kleidergröße 36?
Ist es eine eigene Familie?
Ist es Reisen?
Jeder hat eine andere Antwort auf diese Frage und keine Antwort ist besser oder schlechter als die andere. Damit ich meine Antwort auf diese Frage finde, muss ich aber zuerst meinen Kopf entrümpeln. Unnötigen Ballast abwerfen, der meine Gedanken auf Unwichtiges lenkt. Für mich heißt das zum Beispiel, dass…
- ich nicht jammere.
- ich nicht negativ über andere spreche.
- ich meine Mitmenschen motiviere und ihnen Denkanstöße gebe.
NATÜRLICH klappt das nicht immer. Es klappt sogar erschreckend selten, dass ich einen Tag ohne Jammern schaffe. Aber ich arbeite an mir. Mir hilft es dabei, wenn mein Alltag klar strukturiert und geradlinig ist. Das fing damit an, dass ich mein Hab und Gut aussortiert habe. Nachdem ich Magic Cleaning gelesen hatte, habe ich ungefähr 50 % meiner Besitztümer entsorgt und es wird immer weniger. Das tut so gut, sage ich euch! Ich liebe die Ordnung in der Wohnung und dass ich genau weiß, was in meinen Schubladen steckt. So wurde mir erst bewusst, was ich brauche und was ich aus schlechtem Gewissen nicht wegwerfen wollte.
Für mehr Minimalismus im Kopf hilft mir außerdem meine tägliche Meditationsroutine. Einfach mal durchatmen und aus dem Alltags-Karussell aussteigen. Sich nicht von Tausend Gedanken durch den Tag schwemmen lassen, um sich dann abends zu fragen, wo die Zeit geblieben ist.
Das Kapitel ‚Minimalismus, Konsum & Zukunft von Blogs‘ ist dabei auf jeden Fall einen eigenen Post wert!
Ob man Minimalismus nun als Hipster Gebrabbel ansieht oder nicht – solange man sich etwas Positives aus einem Trend herausfiltern kann, sehe ich kein Problem!