Die „perfekte“ Foundation existiert wohl nur in unseren feuchten Beauty Träumen. Allein die letzten Jahre habe ich sicher über 50 verschiedene Foundations ausprobiert, aber der heilige Gral war noch nicht dabei. (Meine Foundation Sammlung könnt ihr übrigens hier sehen!)
Mal passt die Farbe nicht, mal betont sie Hautschüppchen, dann setzt sie sich unschön ab – die Liste der Versagensmöglichkeiten ist lang! Dadurch, dass ich so viele neue Foundations ausprobiere, habe ich über die Jahre einige Tricks entwickelt, wie ich aus jeder Foundation das beste Ergebnis rausholen kann. Folgende Faktoren spielen eine große Rolle:
Pflege
Das perfekte Hautbild fängt schon bei der Pflege an (eigentlich schon bei der Ernährung, aber das wäre zu ausschweifend ;) ). Solange ihr nicht die für eure Haut passende Pflege gefunden habt, könnt ihr noch so akribisch eure Foundation aufpinseln – sie wird nicht perfekt sein. Meine Geheimwaffe bei meiner Mischhaut, die am Kinn zu Pickeln neigt, sind chemische Peelings. Am besten sieht meine Haut aus, wenn ich sie am Vorabend mit dem Dr. Dennis Gross Alpha Beta Peeling bearbeitet habe. Aber auch die Glamglow Maske wirkt wahre Wunder!
Ihr könnt die Haut auch morgens sanft mit einem nassen, sauberen Tuch massieren, um Hautschüppchen abzunehmen!
Achja: TRINKT VIEL WASSER!
Primer
Die Haut ist gut durchfeuchtet, alle Cremes sind eingezogen. Nun geht es weiter mit (einem oder gleich mehreren) Primern! Auch hier findet ihr auf dem Markt für jedes Problem einen speziellen Primer. Ich muss sagen, in all den Jahren habe ich noch keinen Primer gefunden, der mich aus den Socken haut. Vielleicht habe ich dafür aber auch einfach nicht den genauen Blick.
Wenn ich es richtig krachen lassen möchte, benutze ich zwei verschiedene Primer: einen Mattierenden in der T-Zone (aktuell in Benutzung: Laura Mercier Mattifying Secret Finish*) und einen, der glänzt (Charlotte Tilbury Wonderglow*). Den deutlichsten Effekt erzielt ihr mit silikonhaltigen Primern. Die liegen wie eine glättende Schicht auf der Haut und füllen Unebenheiten aus (zum Beispiel der Smashbox Photo Finish Primer*).
Shake well!
Eure coole, neue Serumfoundation läuft euch als wässriges Rinnsal entgegen und sieht auf der Haut einfach schrecklich aus? Habt ihr daran gedacht, sie gut zu schütteln?! AHA!
Ich schüttele grundsätzlich jede Foundation, die ich benutze, vor dem Auftrag kurz (die cremigen) bis sehr lange (Serumfoundations) durch. Erst wenn alle Inhaltsstoffe gut miteinander vermischt sind, kann die Foundation ein gutes Ergebnis auf eurer Haut erzielen. Mit „gut Schütteln“ meine ich im Falle der Chanel Vitalumiere Aqua* oder der Laura Mercier Smooth Finish* etwa 60 Sekunden!
Mischen (zu dunkel / zu hell / zu sheer / zu deckend)
Sowohl farblich, als auch von der Deckkraft könnt ihr eure Foundation verändern. Klar, sobald ihr eure Foundation mit einer anderen mischt, nimmt sie auch deren positive und negative Eigenschaften an. Ich experimentiere so lange mit Kombinationen herum, bis ich die Foundation in question einwandfrei tragen kann. Wobei ich das nur im „Privatgebrauch“ mache, denn es hilft euch nichts, wenn die Foundation XY nur in Kombination mit Foundation ABC gut ist!
Für den Blog trage ich Foundations also immer „pur“, ihr könnt eure aber durch Mischen mit anderen Foundations oder Primern auf euch zuschneiden!
Der Auftrag
Der wohl wichtigste Faktor, der das Aussehen eurer Foundation beeinflusst. Ich habe 3 Stufen, die ich mit Foundations durchgehe:
Foundation Schwierigkeitslevel EASY: Pinsel
Ich finde den Auftrag mit einem Pinsel am einfachsten und da ich diese Methode bevorzuge, fange ich meine Tests immer mit ihr an, bevor ich in meine Trickkiste greife. Die Foundation muss sich leicht verteilen lassen und verbindet sich mit ein paar Pinselstrichen mit der Haut. Die Pinselstriche sind anschließend nicht sichtbar auf der Haut und auch um Nase, Mund und Augenbrauen setzt sich nichts ab.
Mein liebster Foundation Pinsel ist übrigens der Koyudo Fu-Pa02!
Sieht der Auftrag mit dem Pinsel aber nicht gut aus, geht es weiter mit…
Foundation Schwierigkeitslevel MEDIUM: Hände
Durch die Wärme der Hände beschleunige ich die Verschmelzung der Foundation mit meiner Haut. Ich trage automatisch eine dünnere Schicht auf, als mit dem Pinsel. Je dünner die Foundation aufgetragen wird, desto weniger kann schief laufen und sich absetzen.
Mit den Fingern komme ich auch besser an Stellen wie die Nasenflügel oder um die Augen. Achtet aber darauf, euch die Hände zuvor zu desinfizieren!
Bringt auch dieser Schritt nichts, kommen die schweren Geschütze zum Zug…
Foundation Schwierigkeitslevel HARD: Schwamm
Wenn nichts mehr hilft und die Foundation fleckig und speckig auf der Haut sitzt, kommt der Beauty Blender Schwamm* zum Einsatz. Durch die Auftupf-Bewegung presst ihr die Foundation auf die Hautschüppchen, und wirbelt sie nicht auf. Die Foundation wird automatisch gleichmäßiger verteilt. Wenn die Foundation auch mit dem Schwamm Auftrag nicht gut an mir aussieht, wird sie postwendend aussortiert!
Jetzt könnte man natürlich fragen: „Warum benutzt du nicht gleich den Schwamm?!“
Für mich gehört das Herumprobieren mit verschiedenen Aufträgen zum Testen einer Foundation dazu. Dafür bin ich Beauty Blogger, dass ich ein Produkt auf Herz und Nieren prüfe! Aber natürlich bevorzuge ich „privat“ eine Foundation, die ich mit 3 Pinselstrichen, ohne Primer oder Puder auf das Gesicht knallen kann und dann blendend aussieht!
Puder
Puder dient klassischerweise zum Abpudern (ach was ;) ), also Glanz reduzieren. Die neue Generation Puder (allen voran das Hourglass Ambient Lighting Puder*) macht genau das Gegenteil – sie lässt die Haut strahlen. Je nach Puder könnt ihr das Finish eurer Foundation erheblich beeinflussen. Auch die Haltbarkeit der Base wird durch eine dünne Schicht Puder deutlich verlängert.
Was aber auch passieren kann: bei bestimmten Foundation-Puder-Kombinationen kann es sein, dass die Foundation die Farbe ändert, meist nachdunkelt. (Manchmal machen Foundations das auch ganz von alleine, das nennt man Oxidieren)
Bevor ihr also eine Foundation verteufelt, weil sie dunkler wird oder zu matt / glänzend ist, probiert es zunächst mal mit einem anderen Puder!
Das alles steckt für mich dahinter, wenn ich Foundations bewerte. Jeder genannte Faktor spielt eine Rolle, wenn ich euch eine Foundation vorstelle. Dabei sind Haltbarkeit, Textur, Farbauswahl und Finish noch gar nicht beachtet.
Was ist die Essenz dieses Posts und wie könnt ihr das beste Ergebnis mit euren Foundations erzielen?
- Das schönste Ergebnis bekomme ich, wenn ich die Foundation mit einem Schwamm auftupfe.
- Pflege macht so viel aus! Für den perfekten Teint unbedingt ein gründliches Peeling machen und ausreichend Feuchtigkeitscreme auftragen und komplett einziehen lassen!
- Ein silikonhaltiger Primer füllt die Poren aus und lässt die Haut glatter erscheinen.
- Das Puder tupfe ich auch mit dem feuchten Schwamm auf, so verbindet es sich besser mit der Foundation und sieht nicht cakey aus.
Puh, wer bis zum Ende durchgehalten hat, bekommt eine imaginäre Weißwurst von mir!
Jetzt seid ihr an der Reihe: Was sind eure ultimativen Tipps zur perfekten Foundation?