Carinas Weltreise: Der neunte Monat

Ein ganzer Monat in Australien! Die vergangenen vier Wochen reiste ich von Brisbane bis nach Byron Bay, flog für 9 Tage nach Sydney, fuhr entlang der Great Ocean Road in einem Truck (lange Geschichte), bis ich schließlich hier in Melbourne landete.

So normal die permanente Reise für mich geworden ist, frage ich mich, wie es mir nach meiner Weltreise gehen wird. Welche Dinge werde ich vermissen? Werde ich froh sein, endlich einen geregelten Tagesablauf zu haben? Jetzt, wo das Ende meiner Reise nur noch 41 Tage entfernt ist, weiß ich gar nicht mehr, was ich denken soll. Der Zeitdruck und der Lauf auf der Zielgeraden gibt mir neue Energie, die ich in Malaysia verloren habe.

Der Zeitdruck brachte mich auch dazu, endlich meine Haare lila zu färben! Völlig random, ich weiß. Aber ich wollte schon seit Jahren bunte Haare, habe mich aber nie getraut. Ich könnte meinen konservativen Bürojob als Ausrede aufführen, aber wenn ich ehrlich bin, wollte ich einfach nicht auffallen. Wann also besser ausprobieren, als auf Weltreise?!

Im vergangenen Monat gab es einen Moment, der mich besonders herausforderte, beängstigte und letztendlich stärkte. Ich hatte schon wochenlang Angst davor, zum ersten Mal im Linksverkehr zu fahren. Weil ich mich kenne und weiß, dass ich gerne kurz vor knapp den Schwanz einziehe, hatte ich mir für die Great Ocean Road einen nicht stornierbaren Mietwagen gebucht. Praktisch um mich zu zwingen, den Roadtrip zu machen. Angekommen am Flughafen sackte mir das Herz in die Hose – es gab ein Problem mit der Buchung und sie hatten statt des bestellten Kleinwagens nur einen RIESIGEN Truck für mich.

Linksverkehr und dann noch ein Monstertruck. In dem Moment wäre ich am liebsten heulend im Boden versunken. Aber es gab keine Alternative (Auto und Hotels nicht stornierbar, keine andere Unterkunftsmöglichkeit), also biss ich mich durch! Ich kletterte in dieses riesige Gerät, atmete tief durch und fuhr los.

Gemein finde ich auch, dass die ersten Kilometer um den Flughafen mit 5-spurigen Autobahnen immer die schwierigsten Strecken sind! Es war eine Feuertaufe – aber ich habe sie gemeistert (mit nur einmal angehupt werden).

Nach zwei Tagen hatte ich mich an meinen Horst (das Ding braucht schließlich einen Spitznamen!) gewöhnt und nach drei Tagen liebte ich ihn so sehr, dass ich weite Strecken spazieren fuhr.

Ihr glaubt nicht, wie sehr mich diese Erfahrung mit Selbstbewusstsein füllte!

Wenn ich mir etwas aus der Reise beibehalten möchte, dann immer wieder meine Grenzen austesten zu wollen und mich meinen Ängsten zu stellen. (Auch wenn es „nur“ Autofahren auf der linken Straßenseite ist)

Im 9. Monat meiner Weltreise erlebt:

• Mein Blog wurde 10 !!! Jahre alt! Ich kann es immer noch nicht glauben.
• Gelernt, dass ich so viel mehr bin, als eine Zahl auf der Waage und wie Hunger die Grundstimmung beeinflusst. (Es reicht!)
• Joker gesehen und mich Hals über Kopf in Joaquin Phoenix verliebt.
• Eine spannende Tour durch die Kaffeehauptstadt Australiens (Melbourne), die mich über Siebträgermaschinen recherchieren lässt.
• Die atemberaubenden 12 Apostel.
• Sydney in seiner ganzen Schönheit mit einer urgemütlichen AirBnB Wohnung.
• Bis auf die Unterhose nass geregnet nach zwei Stunden Wanderungen den Gipfel der Grampians erreichen und die ersten Sonnenstrahlen auf der Haut fühlen.
• Ich habe meine Liebe zu Musik wieder gefunden!

Mein viktorianisches AirBnB nähe der Grampians Gebirge:

• Der erste Monat (Dominikanische Republik & USA)
• Der zweite Monat (USA)
• Der dritte Monat (USA & Japan)
• Der vierte Monat (Japan, Seoul, Shanghai, Taiwan)
• Der fünfte Monat (Taiwan, Hong Kong, Vietnam)
• Der sechste Monat (Thailand, Malaysia)
• Der siebte Monat (Malaysia, Singapur, Bali)
• Der achte Monat (Bali & Australien)
• Der neunte Monat (Australien)