Seit über 40 Tagen bin ich schon in den USA unterwegs. Dabei fallen mir jeden Tag in jeder Stadt Dinge auf, die sich von meinem deutschen Alltag unterscheiden.
Das sind 10 amerikanische Merkwürdigkeiten, die mir besonders aufgefallen sind:
Flut im Thron: Die Toiletten spülen anders, als in Deutschland. Bei uns kommt das Wasser von oben und entfernt alle Machenschaften im Strudel nach unten. In den USA schwemmt das Wasser aus der Kanalisation im Topf erst nach oben und dann nach unten. So kann man anfangs schon mal befürchten, dass die Toilettenspülung kaputt ist und sie droht überzulaufen!
Außerdem haben öffentliche Toiletten einen wahnsinnig großen Spalt bei den Türen… Privatsphäre beim Pinkeln also nur bedingt!
No Trump here: Ein Ziel meiner Reise war es, zu verstehen, wie es zur diesem Präsidenten kommen konnte und wie die Amerikaner wirklich über ihn denken. Zuhause hatte ich gefühlt 24 / 7 Trump Beschallung, hier überhaupt nicht!
Die Steuer Überraschung: Warum auch immer wird hier die Steuer beim Einkaufen erst an der Kasse angezeigt, nicht an den Preisschildern der Produkte. Auch beim Buchen von Hotels müsst ihr immer darauf achten, ob die Steuer bereits inkludiert ist. Rechnet also immer damit, dass ihr im Supermarkt und Restaurants nochmal 10 % (abhängig vom Bundesstaat) draufschlagen müsst.
Ich korrigiere: Im Restaurant sind es + 30 %! Denn ihr dürft nicht nur mit den 10 % Steuer rechnen, sondern auch mit 20 % Trinkgeld. Egal, ob der Service gut oder schlecht war, Trinkgeld wird erwartet. Ich habe mich damit schon öfters in die Nesseln gesetzt. Trinkgeld wird nämlich auch erwartet, wenn ihr nur etwas „To Go“ bestellt. Keine Angst, die Kellner werden es euch deutlich wissen lassen, wenn ihr zu wenig Tip gebt…
„How are you? Do you have a good day?“: Ein Plausch an der Kasse gehört hier dazu! Sämtliche Interaktionen sind in den USA etwas besser „gepolstert“, als wir es in Deutschland kennen. Statt dem klinischen „Grüß Gott – Das macht 2,44 EUR – Mit Karte bitte – Jetzt einstecken – Danke – Auf Wiederschaun“ wird man in den USA nach dem Wohlbefinden gefragt oder über das Wetter gesprochen.
In Texas wurde ich sogar von Wildfremden beim Vorbeigehen auf der Straße gegrüßt! Sobald ich zwei Worte auf Englisch sage, werde ich auch grundsätzlich gefragt, woher ich denn komme (sänks to the German accent ;) ).
Hunde & Kacke: Zwei Dinge, die unweigerlich miteinander verbunden sind. In den USA hat fast jeder einen Hund. Somit ist die Ausstattung an Hunde Bäckereien und Hunde Friseuren groß! Achtet aber immer auf den Boden, wenn ihr in Städten unterwegs seid…
Obdachlose & Drogenabhängige: Leider ein gängiges Bild in den amerikanischen Hauptstädten. Teilweise wohnen ganze Kolonien an vernachlässigten Kriegsveteranen unter den riesigen Highway Brücken. Immer wieder kamen mir auch Verwirrte unter, die wild um sich schlugen. Zum Glück ist mir bisher nichts passiert, aber die vielen Obdachlosen deuten auf ein weitreichendes, tiefliegendes Problem in den USA hin.
Zum einen sind sie so stolz auf ihre Veteranen und ihre große Kriegskunst, aber dann lassen sie Verwundete und Traumatisierte links liegen?
Die Auto Nation: Ohne Vier Räder ist man in den USA (außer in wenigen Großstädten) aufgeschmissen. Das habe ich nach 5 Wochen ohne Mietwagen deutlich gespürt! Aufgrund der Weite des Landes und der immensen Entfernungen leben die Amerikaner auf der Straße. Besonders LA ist so unglaublich riesig und verstopft, dass man zu Stoßzeiten bis zu 3h auf dem Heimweg im Stau stehen kann.
Trotzdem ist das Autofahren in den USA deutlich entspannter, passiver und einfacher als in Deutschland. Die Straßen sind breit, Parkplätze zahlreich und das Tempo mäßig. Das Autofahren ist ein essentieller Teil des amerikanischen Alltags!
Auswärts essen: wusstet ihr, dass viele neue Wohnungen in teuren US Städten nicht mit einer Küche ausgestattet sind? In den USA wird viel öfter auswärts gegessen, weshalb manche gänzlich auf eine Küche zuhause verzichten. Viele Familien haben ihr Stammrestaurant, in dem sie mehrmals die Woche zusammen essen. Es wird größer Wert auf Schnelligkeit gelegt: selten habe ich im Restaurant länger als 10 Minuten auf mein Essen warten müssen! 30 Minuten auf einen Tisch warten? Das ist eine andere Geschichte. Außerdem kann man hier in vielen Restaurants Mahlzeiten vorbestellen, um nicht im Laden anstehen zu müssen.
Riesige Häuser: Bis auf Las Vegas und einmal Hostel habe ich in den USA ausschließlich in Privathäusern übernachtet. Zum einen aus Kostengründen, zum anderen weil ich neugierig bin, wie die Menschen leben. In ländlichen Gegenden haben Häuser einen riesigen Grundriss, sind aber so groß, dass die Besitzer sie kaum füllen können!
Ich gestehe, ich schaue mir immer! en Detail den Kühlschrank Inhalt meines Gastgebers an!
Das Haus in Escondido mit zwei Wohnzimmern fand ich am skurrilsten. Das zweite Wohnzimmer (ohne Fernseher) bestand nur aus Möbeln um den Raum irgendwie zu füllen.
Die Fotos entstanden während der Los Angeles Walking Tour und in den Warner Studios letzte Woche!