Nach 200 Tagen Reisen ist das ständige Weiterziehen und Ein-und-Auspacken zu meinem neuen Alltag geworden. So musste sich meine frühere Chefin gefühlt haben, die jede Woche auf Dienstreise um den gesamten Planeten war und praktisch im Airbus gewohnt hat.
Das einzig permanente an meiner Reise ist die ständige Veränderung. Die ersten 100 Tage meiner Reise hatte ich sehr damit zu kämpfen. Als absolutes Routine- und Gewohnheitstier fiel es mir schwer, mich auf mein Abenteuer Weltreise einzulassen. Ich hatte hohe Erwartungen und ein verklärtes, rosarotes Bild, wie meine Reise ablaufen würde. Ich dachte, sobald ich in den Flieger nach Punta Cana steige, bin ich drin – ich würde als neuer Mensch den Boden der Dominikanischen Republik betreten und alle Altlast würde von mir abfallen.
Meine 10 Lektionen der ersten 10 Tage Weltreise
Wie wir ja nun alle wissen, war dem nicht so :D In der Tat habe ich erst in den vergangenen Wochen das Gefühl, dass sich meine Zügel langsam lösen. Ich fühle mich nicht mehr unter Druck, ein bestimmtes Bild meiner Reise (aka Strand- und Palmenfotos) auf Instagram zu teilen. Ich bin nicht mehr sauer auf mich selbst, wenn ich keinen Ausflug zum 156. Tempel und zur 43. Höhle mache. Ganz im Gegenteil – es fühlt sich toll an, im klimatisierten Hotelzimmer zu sitzen und Blogposts zu schreiben oder Fotos zu bearbeiten. Produktiv zu sein. Zu kreieren.
Mit meiner Ankunft auf der Trauminsel Bali startet offiziell das letzte Drittel meiner Reise. Immer öfter stelle ich mir vor, ich sitze wieder im Büro in München und denke an meine Reise zurück.
Welche Erinnerungen bringen mich zum Schmunzeln?
Wie hat mich die Reise verändert?
Welche Herausforderungen habe ich gemeistert?
Mit diesem Fragen im Hinterkopf versuche ich, jeden Tag mit einem guten Gefühl zu gestalten. Mir keinen Druck zu machen, sondern nur das zu tun, was sich richtig anfühlt. Natürlich werde ich mir hin und wieder Aufgaben stellen, zu denen ich mich überwinden muss – wie die Vulkanbesteigung, vor der ich großen Respekt habe. Ich werde stolz auf mich sein, wenn ich sie geschafft habe, aber auch ein fauler Tag am Pool ist eine valide Option.
Die letzten 200 Tage haben mich gelehrt, dass nur ich für mein Glück verantwortlich bin.
Und dass man in Asien IMMER eine Packung Taschentücher auf öffentliche Toiletten mitnehmen sollte.
Und dass man jede Toilettengelegenheit ausnutzen sollte. Jede. Vertraut mir.
In diesem Sinne – Welcome to Bali! Endlich darf ich die tropische Insel ohne Instagramfilter kennenlernen. 30 Tage werde ich auf Bali verbringen, die ersten 7 davon in Ubud. Ich freue mich wahnsinnig auf das grüne Paradies!
Wo wir gerade von Instagram sprechen… meine erste Bali Bowl!!!
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2 Kommentare
Wow schon 200 Tage! Die Zeit vergeht echt wie im Flug! Ich wünsche dir noch eine schöne Zeit und die Bali Bowls sehen echt immer sooo schön aus! Das mit der Toilettengelegenheit kenne ich zu gut hahaha
Muss man wirklich immer ausnutzen :D