Während meiner zwei Monate in den USA habe ich bis auf wenige Ausnahmen (zweimal Las Vegas, Hostel in Ocean Beach und einmal San Francisco) in über 15 AirBnBs übernachtet. Über die Plattform kann man auf der ganzen Welt Unterkünfte bei Privatpersonen buchen (Früher sagten wir „Ferienwohnung“ dazu). Dabei hat man drei Optionen:
- Die komplette Wohnung, Haus oder Villa mieten
- ein Privatzimmer, mit oder ohne Bad
- ein Bett in einem Mehrbettzimmer
Die Preise schwanken von Ort zu Ort natürlich sehr stark, aber generell sind gesamte Unterkünfte teurer, als Privatzimmer. Deshalb habe ich in den USA überwiegend Privatzimmer gebucht und mir in New Orleans, Dolan Springs und San Diego ein ganzes Apartment gegönnt.
Hotels waren vergleichsweise etwa 25-50% teurer! (Meine USA Reisekosten)
Wie ihr euch vorstellen könnt, gleicht kein AirBnB dem anderen. Manche Gastgeber habe ich nicht einmal persönlich kennengelernt, mit anderen war ich ständig im Kontakt und plauschte in der Küche.
Da ich vor allem das „echte“ Amerika kennenlernen wollte, war AirBnB für mich die perfekte Lösung, um die Kultur besser zu verstehen. Wo gelingt das besser, als bei normalen Menschen mit einem Blick in den Kühlschrank?!
Natürlich verstehe ich auch das Risiko und Skepsis:
Als alleinreisende Frau bei wildfremden im Haus übernachten?! Aber glaubt mir, bis auf wenige Ausnahmen hatte ich großes Glück mit meinen Unterkünften. Meine Sicherheit war nie bedroht und die wenigen negativen Erfahrungen bezogen sich vor allem auf die Sauberkeit.
Vor meiner Weltreise habe ich AirBnB auch gerne für kurze Städtereisen (Prag, Amsterdam, Barcelona) gebucht. So habe ich das Gefühl, in einer neuen Stadt zu leben und nicht nur Gast zu sein! Außerdem haben die Gastgeber oft tolle Tipps für Ausflüge und Restaurants und stehen immer als Ansprechpartner vor Ort zur Verfügung.
Das sind meine Tipps AirBnB Tipps für Gäste:
AirBnB Tipps für Gäste: Bewertungen aufmerksam lesen
Der wichtigste Tipp: Lest euch die Bewertungen aufmerksam durch! Beachtet dabei, dass die Bewertungen eine Art „Zeugnissprache“ haben. Als ich mich negativ über das Schmuddelloch in Punta Cana geäußert hatte, hat mir der Gastgeber sofort angedroht, mich bei AirBnB zu melden. Um sich dieses Drama zu sparen, schreiben die meisten Gäste nur Positives in ihre Bewertungen.
- Wenn deshalb etwas negativ erwähnt wird, dann lasst die Finger von der Wohnung!
- Auch ausschließlich kurze Bewertungen ohne Ausführung sind ein rotes Tuch.
- Wenn nur die Freundlichkeit des Gastgebers gelobt wird, aber nichts über die Unterkunft selbst erwähnt wird – Achtung! (Beispiel AirBnB Hollywood: Die Bewertungen waren durchweg positiv und lobten die Gastgeber in den Himmel. Ja, die waren auch sehr freundlich, aber die Unterkunft selbst war ein schmuddeliges Loch!)
AirBnB Tipps für Gäste: Ganze Ausschreibung lesen
Lest euch die Beschreibung der Unterkunft ganz genau durch:
- Gibt es Tiere in der Wohnung? (In den USA zu 90 % JA!)
- Ist Wifi im Zimmer vorhanden oder nur in Gemeinschaftsbereichen?
- Darf man die Küche mitbenutzen?
- Welche Regeln gibt es? (In San Francisco hatte ich ein AirBnB mit 3 Seiten Hausregeln gesehen, wo festgelegt wurde, wie man seine Schuhe abzulegen hat)
- Achtet ganz genau auf den Wortlaut: „Developing area“ kann in den USA heißen, dass das Viertel unsicher ist
AirBnB Tipps für Gäste: No Gos
- Von Ausschreibungen mit wenig Fotos und neuen Anzeigen ohne Bewertungen ließ ich grundsätzlich die Finger.
- Oder wenn ein Gastgeber nicht innerhalb von 10 Stunden auf meine Anfrage antwortete!
- Alles unter 5/5 Sternen, besonders bei Sauberkeit!
AirBnB Tipps für Gäste: Präsentiere dich!
Die meisten AirBnB Buchungen müssen erst von Gastgeber bestätigt werden, damit sie final sind. Manche Gastgeber werden sich daher zuerst euer Profil ansehen. Ich habe dort ein Foto eingestellt und ein paar Worte über mich geschrieben.
AirBnB Tipps für Gäste: Servus
Bei der Buchung werdet ihr aufgefordert, ein paar Worte an den Gastgeber zu schicken. Ich habe meistens 2-3 Sätze verfasst, wer ich bin, was ich mache und dass ich mich auf die Übernachtung freue!
AirBnB Tipps für Gäste: Check in
Eine 24 Stunden Rezeption werdet ihr bei wenigen AirBnBs vorfinden. Deshalb kommuniziere ich immer meine ungefähre Ankunftszeit mit dem Gastgeber. Der Check in Prozess war fast immer unterschiedlich: Schlüssel in einer kleinen Box am Eingang, persönliche Begrüßung durch den Gastgeber, oder Eingangstür mit Zahlencode.
AirBnB Tipps für Gäste: Küchen Nutzung
Frühstück und Abendessen habe ich mir in den USA meistens selbst gekocht. Dafür habe ich darauf geachtet, dass ich die Küche in meiner Unterkunft mitbenutzen konnte. Vor Ort habe ich mich beim Gastgeber nochmal versichert, dass ich die Küche nutzen darf.
Pro Tipp Abwaschen: Wascht euer Geschirr nach der Benutzung immer per Hand, trocknet es ab und verstaut es an Ort und Stelle! So seid ihr auf der sicheren Seite. Viele amerikanische Haushalte haben zwar einen Geschirrspüler, nutzen ihn aber nicht.
AirBnB Tipps für Gäste: versteckte Gebühren
Der Preis pro Nacht in der Übersicht ist nicht der Preis, den ihr endgültig bezahlen werdet. Je nach Datum kann eine Unterkunft mehr kosten (krassestes Beispiel: in Carmel 100 € regulär pro Nacht, zur US Open Zeit 450 €). Dazu kommen noch Servicegebühr für AirBnB, Reinigungsgebühr und Unterkunftssteuer.
Pro Tipp Stornobedingungen: Lest euch das Feingedruckte durch, wenn die Möglichkeit besteht, dass ihr eure Buchung ändern müsst. Die Servicegebühr für AirBnB wird nämlich nicht erstattet! Das Problem hatte ich zweimal, da ich mich kurzfristig für andere AirBnBs entschied.
AirBnB Tipps für Gäste: Badezimmer
Wenn ihr euch ein Bad mit eurem Gastgeber teilt, fragt wann ihr es benutzen dürft.
AirBnB Tipps für Gäste: Bei Problemen melden
Wenn euch etwas fehlt oder ihr Probleme habt, kommuniziert diese an den Gastgeber. So gebt ihr ihm die Chance, diese zu lösen! Einige Beispiele:
- Ich hatte kaum Wifi Empfang in San José. Mein Gastgeber hat sich daraufhin mit dem Internetanbieter in Verbindung gesetzt und den Router näher an mein Zimmer gestellt.
- In meiner Hütte in der Wüste fiel vor lauter Enthusiasmus die Vorhangstange im Schlafzimmer runter. Der Gastgeber kam vorbei und nagelte sie wieder fest.
- In Punta Cana ließ sich die Balkontür nicht schließen. Mein Gastgeber schaute sich das Ganze zwar an, unternahm aber nichts. (Ich sage ja, die Unterkunft war ein Horror! Zum Glück aber die absolute Ausnahme!)
AirBnB Tipps für Gäste: Gastgeber
Die Gastgeber sind so unterschiedlich, wie ihre Wohnungen. In der Beschreibung unter „Kommunikation“ könnt ihr einen Eindruck gewinnen, ob euch der Gastgeber Privatsphäre lässt, oder ob er auch etwas mit euch unternehmen möchte.
AirBnB Tipps für Gäste: Trinkgeld
Es ist nicht üblich, in AirBnBs Trinkgeld zu hinterlassen (was ich in Tipping Country USA sehr überraschend fand!). Deshalb habe ich meinen Gastgebern lieber einen kleinen Zettel mit persönlicher Nachricht geschrieben!
AirBnB Tipps für Gäste: Gutes Benehmen
Anders als bei Hotels erhält man bei AirBnB auch als Gast eine Bewertung. Es sollte als Gast eigentlich selbstverständlich sein, sich anständig aufzuführen. Am besten geht ihr mit eurer Unterkunft um, als wäre sie euer Zuhause. Kein Rauchen, kein Beschädigen der Einrichtung
AirBnB Tipps für Gäste: Der Totalausfall
Selbst wenn ihr an einen Totalausfall geratet (Der Gastgeber ist nicht in der Lage, dem Gast auf zumutbare Weise Zugang zur Unterkunft zu gewähren, die Unterkunft ist falsch dargestellt, die Unterkunft ist allgemein nicht sauber oder sicher, oder in der Unterkunft gibt es ein Haustier, das vor der Buchung nicht angegeben wurde), seid ihr durch AirBnB abgesichert. Macht Fotos von der Wohnung und kontaktiert innerhalb der ersten 24h den Kundenservice!
Ich fand es unglaublich spannend und aufschlussreich, in AirBnBs bei Privatpersonen zu übernachten. So konnte ich mich viel besser in das Land einfühlen und die Menschen (und ihre Kühlschränke) besser verstehen! Ich hoffe, ich konnte euch durch meine Tipps dazu motivieren, AirBnB auszuprobieren!
Die besten AirBnBs meiner USA Reise
2 Kommentare
Vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen. Ich persönlich vermiete über Airbnb und bin durch deine ausführlichen Erläuterungen wieder ein Stück weiser bei der Hinterlassung meiner Wohnungen geworden. Hoch lebe das Internet!
Haha, wie passend. Mir ist gestern in der Türkei mit dem Vorhang das Gleiche passiert. Einfach runtergefallen, ohne Gewalt meinerseits. Der Gastgeber meinte nur sinngemäß, halb so wild, er bringt sie wieder an. Ist ja lustig, dass Dir Dasselbe passierte. Mir war das absolut peinlich.