Nach 2 Monaten auf Weltreise hat sich ein ganz seltsames Gefühl eingestellt. Irgendwie nicht Urlaub, irgendwie nicht Alltag. Ich schwirre in Limbo zwischen den beiden und kann mich nicht auf eines einstellen.
Sobald ich etwas unternehme, fehlt mir die „Substanz“ und wenn ich den Tag am PC verbringe, habe ich ein schlechtes Gewissen, nichts unternommen zu haben. Ein dummes Luxus Problem, das auch nur ich haben kann! Aber da ich noch nie in der Situation einer so langen Reise war, muss ich mich im neuen Alltag erst zurecht finden.
Vor dem Start meiner Reise habe ich alles romantisiert.
Ich werde jeden Tag genießen, wandern und völlig flexibel sein!
Nun bin ich aber leider von Natur aus unflexibel und liebe Routinen. Ich traue es mich gar nicht schreiben, aber mir fehlt meine Arbeit. Beziehungsweise ein Sinn und Zweck im Alltag. Wenn ich von 8 bis 17 Uhr im Büro sitze, weiß ich, dass ich mein Soll für heute erfüllt und etwas erreicht habe. Um 7 Uhr klingelt der Wecker, um 12 Uhr geht’s ins Fitnessstudio und am Wochenende wird aufgeräumt und gebloggt. Alles kleine „Aufgaben“, nach denen ich mich zufrieden fühle.
Nun bin ich 24 / 7 für meinen Alltag selbst verantwortlich. Das mag verlockend klingen, aber auf die Dauer ist es für mich anstrengend! Immer mit dem schlechten Gewissen, nicht genug gemacht zu haben aber andererseits trotzdem erschöpft sein.
Ich hoffe, ich finde bald einen guten Rhythmus aus Alltag und Urlaub. Auch die ständigen Ortswechsel sind ermüdend! So habe ich es sehr genossen, in Los Angeles einfach nur 7 Nächte in einer Wohnung zu bleiben. Auch wenn ich nicht allzu viel von der Stadt gesehen habe (dank fehlendem Auto und Regen), tat es gut, zum Sport gehen zu können und Wäsche zu waschen. (Meine neue große Liebe: Noch warme Wäsche aus dem Trockner!)
Regelmäßig stoße ich an meine Grenzen (die aktuellste ist Autofahren!) und bin jedes Mal unglaublich stolz, wenn ich eine Hürde überwunden habe! Auch wenn meine Weltreise bei weitem nicht perfekt und malerisch ist, so konnte ich mich in den vergangenen zwei Monaten besser kennenlernen. Ich habe viel Zeit zum Nachdenken und bin völlig egoistisch nur mit mir selbst und meiner persönlichen Entwicklung beschäftigt.
Egal, was mir die Weltreise in die Speichen wirft, ich kann nur daran wachsen!
Die Fotos entstanden im Black Rock Canyon / Joshua Tree und der Text vor dem Propangasheizer mitten in der Wüste Arizonas!
So war der erste Monat Weltreise – „Holprig“ wäre nett ausgedrückt!
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