Carinas Weltreise: Die Rückkehr nach München

Da bin ich wieder! Zurück in Good Ol‘ Germany. Was für ein seltsames Gefühl.

Nach 11 Monaten Abenteuer setzte am 24.11. um 6.04 Uhr Singapore Airlines Flug SQ328 auf Münchner Boden auf.

Das Wiedersehen mit meiner Familie war wunderschön und tränenreich, wie ihr euch vorstellen könnt! Meine Eltern begrüßten mich mit einem „Willkommen zurück“ Schild und Blumenstrauß am Flughafen und die ersten vier Tage nach meiner Ankunft verbrachte ich bei meinen Zuhause bei der Familie – Heimat aufsaugen.

Gleich am Tag der Landung nach 30 Stunden Reise um den halben Erdball fuhren wir schon in die Berge. Denn gegen den heftigen Jetlag hilft bei mir am besten leichte Bewegung, Wasser trinken und so lange wie möglich wach bleiben! Der 12 Stunden Zeitunterschied hing mir aber noch ein paar Tage in den Knochen. Um 4.30 Uhr morgens war ich hellwach, dafür fielen mir um 20 Uhr die Äuglein zu.

Meine Eingewöhnungszeit habe ich dennoch bewusst kurz gehalten, damit ich nicht lange über meinen Wiedereinstieg im Job zu grübeln kam und weil ich den Frühling in Neuseeland möglichst lange ausreizen wollte.

Auch das Wiedersehen mit meiner Mietzi war fantastisch! Sie war mir gegenüber die ersten Tage noch sehr skeptisch, aber am dritten Tag taute sie endlich auf und ich bekam eine haarige Bauchmassage.

Wie ist es so, zurück in Deutschland?

Ich bin überglücklich, wieder daheim zu sein. Endlich habe ich wieder einen Kleiderschrank und keinen Rucksack, ein Schminkzimmer und keinen Beutel, eine gemütliche Couch und keinen Camper. Ich komme zur Ruhe, baue mein Nestchen und freue mich einfach, an Ort und Stelle bleiben zu können.

Nach 11 Monaten Weltenbürger fallen mir einige Kuriositäten im deutschen Alltag auf, die früher für mich selbstverständlich waren:

• Aggression & Stress: Vielleicht liegt es an der Vorweihnachtszeit, aber die Münchner wirken alle gerade sehr gestresst, sind immer im Stechschritt unterwegs (genau wie ich vor 12 Monaten) und schreien sich an.
• Günstige Lebensmittel: HALLELUJA! Mein großer Kühlschrankbestückungseinkauf bei Aldi kostete gerade mal 45 € – für einen halben Einkaufswagen an Lebensmitteln! Für das Geld hätte ich in Australien & Neuseeland eine Hand voll Käse und Joghurt bekommen.
• Brot, Käse & Joghurt: Wie fantastisch ist bitte die deutsche Milchproduktauswahl? Riesige Käsetheken, 20 verschiedene Joghurtsorten, knuspriges Sauerteigbrot und Körnersemmeln bei jedem Bäcker. Seit ich zurück bin, esse ich ausschließlich Brotzeit und könnte in Joghurt baden.
• Viele Menschen: Verwöhnt vom fast menschenleeren Neuseeland überwältigen mich gerade die Münchner Menschenmassen. Vor allem auf den Ganzkörperkontakt in der U-Bahn morgens könnte ich verzichten.
• Bei Aldi: Der Ton ist rau. Wo sich Australier, Amerikaner und Japaner tausendfach entschuldigen, brettern die Deutschen mit ihren Einkaufswägen haarscharf und ohne Augenkontakt an einem vorbei.
• Hausarbeit macht Spaß: Endlich in Ruhe Wäsche waschen, bügeln, staubwischen, Geschirrspüler einräumen. Erst jetzt wird mir bewusst, wie sehr ich mein Reich vermisst habe.
• I miss English: Mich reißt es, wenn ich jemanden Deutsch reden höre. Mein Ohr hat sich noch nicht daran gewöhnt!
• Kontaktaufnahme: Völlig entgegen meiner introvertierten Natur suche ich gerade den Kontakt mit möglichst vielen Menschen und fülle meinen sozialen Speicher auf.
• Relax: Wie nach einem guten Urlaub habe ich eine innere Ruhe. Noch (!) nervt mich keine volle U-Bahn oder Stress in der Arbeit.
• SCHMINKZIMMER: Oh Gott, was für ein Luxus! Ich liebe, liebe, liebe mein Make Up Zimmer. Oft sitze ich abends an meinem Schminktisch und erfreue mich an meinen glitzernden Paletten, satt klickenden Lippenstiften und edel duftenden Parfums.

Manchmal fühlt es sich an, als ob alles nur ein Traum gewesen wäre. Die vielen Eindrücke werde ich noch lange verarbeiten und zu ihnen zurückkehren.