Ich hatte beschlossen, das neue Jahr mit einer Challenge zu starten: Drei Monate habe ich keine Klamotten und kein Make-up gekauft. Nun ist meine No Buy Challenge geschafft und das ist mein Fazit!
Wer den ersten Blogpost mit meinen Regeln und Beweggründen für die Challenge verpasst hat, kann ihn hier nachlesen:
Meine Achilles Sehne: Online Shopping
Drei Monate ohne Shopping! Die Zeit verging sehr schnell und es war wirklich nicht schwierig, mich zurück zu halten. Ich habe auch gemerkt, dass Shoppen im Laden absolut nicht mein Problem ist, sondern Online Shopping. Mir ist aufgefallen, dass ich oft durch Onlineshops browse und mir irgendwelche Dinge in den Warenkorb lege. Ich habe einen eigenen Chrome Ordner mit 66 offenen Tabs zu Produkten, die ich gerne hätte. Onlineshopping – auch ohne etwas zu kaufen – ist für mich zum Zeitvertreib geworden.
Ich habe es mir immer wieder bewusst gemacht, wenn ich mich ziellos durch Onlineshops klickte. Irgendwas daran macht mich happy. Vermutlich regt es meine Fantasie an, wenn ich mir vorstelle, wie ich mit Klamotte XY durch den Frühling frohlocke. Oder wie toll die Wohnung mit den neuen Esstisch Stühlen aussehen würde.
Ich hatte nämlich jahrelang graue Polsterstühle im Esszimmer, an denen ich mich absolut satt gesehen hatte. Sie entsprechen einfach nicht mehr meinem Style. Meine Lösung: Ich hatte die Stühle mit meinem Freund getauscht! Er bekam meine Polsterstühle und ich seine Holzstühle. Das hat keinen Euro gekostet, ich bin sehr happy mit dem neuen Look und habe kein Bedürfnis, mir neue Stühle zu kaufen.
Tiktok macht’s möglich
Eine ganz schlimme Quelle der Begehrlichkeiten ist Tiktok. Keine andere App verführt mich so zum Kauf, wie sie. Mit jeden Beauty Reel möchte ich ein neues Teintprodukt, das sooo viel besser ist, als alles, was ich in meiner Sammlung habe. Ich ertappe mich so oft dabei, wie ich von Tiktok auf einen Onlineshop springe und mich dann knietief in den Bestsellern für koreanische Milky Toner wiederfinde. Deshalb habe ich Tiktok nun von meinem Handy gelöscht, da ich auch sonst viel zu viel Zeit mit der App verliere.
Neue Outfits statt neuer Klamotten
Oft geht es nur darum, etwas Neues und Frisches zu haben. Irgendwann hat man sich an Klamotten auch einfach sattgesehen, die man jahrelang getragen hat. Das ist auch völlig ok. Was ich als nächsten Schritt angehen möchte ist, mir neue Outfits mit meinen bestehendem Kleiderschrank zu suchen. Morgens habe ich für Outfitexperimente einfach keine Muse. Ich möchte mir gezielt einen Nachmittag freihalten und erst eine Schrankinventur machen und anschließend neue Outfits anprobieren.
Der erste Kauf nach dem No Buy
Was meinen Make-up Konsum angeht, habe ich mir letzte Woche tatsächlich ein neues Produkt gegönnt: ein hellrosa Blush von Patrick Ta. Die Blushes standen seit JAHREN auf meiner Wunschliste und ich hatte überlegt, ob ich sie in mein Make-up Kit aufnehmen möchte. Joah, was soll ich sagen. Ich habe 42 € bezahlt und finde das Blush gut, aber auch nicht herausragend. Ich werde es gerne benutzen, aber das hat mein Verlangen nach neuem Make-up erstmal gestillt. Zumal ich noch SO viele Produkte in meiner Sammlung habe, die ich noch nicht ausgiebig getragen habe.
Habe ich in den drei No Buy Monaten Geld gespart?
Nö. Tatsächlich waren die Belastungen mit Steuer, Urlauben und Versicherung im Januar bis März so hoch, dass ich nicht wirklich viel sparen konnte. Beste Zeit also, um das No Buy zu machen. Ich habe durch die Challenge viel mehr Bewusstsein für meine Ausgaben bekommen. Ich war nie „schlecht“ mit meinem Geld, aber hier mal 20 € für ein Lipgloss, da mal 60 € bei DM… Das summiert sich! Ich habe auch richtig gefallen daran gefunden, meine Finanzen zu regeln und zu durchleuchten.
So habe ich meine monatliche Sparrate auf etwa 15 % meines Gehaltes erhöht. Das könnte durchaus mehr sein, aber mit den Münchner Mieten habe ich wenig Spielraum. Ich habe mich mit Anlagetipps beschäftigt und ein langfristiges Sparmodell für mich gefunden.
Da ich die letzten Monate mein Haushaltsbuch geführt habe, habe ich mir auch ein realistisches Budget für Shopping, Essengehen und Lebensmittel gesetzt.
Bleiben Prio 1: Erlebnisse und Reisen
Ich hatte es schon im ersten Blogpost zum No Buy geschrieben und meine Einstellung dazu hat sich nicht verändert.
Bei Erlebnissen und Reisen möchte ich nicht sparen. Sie sind für mich das höchste Gut im Leben und mein ultimativer Luxus. Dabei müssen es keine exotischen Ziele sein, sondern einfach auch Quality Time mit meinen Liebsten. Mit Freunden über’s Wochenende nach Prag, mit meinem Partner und seiner Tochter zum Camping. Wenn mich jemand fragt, ob ich zu einem Konzert mitkommen möchte, lautet meine Antwort in 99 % der Fälle „Ja“.
Ich möchte weiterhin mit Freund*innen zum Abendessen in neue, coole Restaurants gehen, ohne über Kosten nachdenken zu müssen. Ich möchte meinen Freundinnen weiterhin spontan Blumen schenken können und sie auf einen Iced Matcha Latte einladen, ohne mein Budget überprüfen zu müssen.
Ein weiterer großer Luxus ist für mich auch mein Auto geworden. Klar bedeutet ein Auto hohe (monatliche) Kosten, aber die Freiheit und Flexibilität, die damit einhergeht, will ich nicht mehr missen. Ich kann meine Eltern spontan am Wochenende besuchen, oder nach Hochzeiten noch am Starnberger See bleiben und Kaffee trinken.
Das sind alles Dinge, die ich mir lieber leiste, als eine Designer Tasche. Das ist aber meine persönliche Einstellung und jede darf mit ihrem Geld machen, was sie glücklich macht! Wenn das eine Designer Tasche ist – go for it!
Wie geht es nun weiter?
Ich bin sooo viel kritischer und bewusster geworden, was meine Einkäufe angeht. Ich überdenke meine Wünsche nun einige Wochen und Monate, anstatt sie direkt zu bestellen. So vermeide ich Fehl- und Impulskäufe.
Ganz wunschlos bin ich noch nicht und ich werde mir sicher das ein oder andere gönnen.
Ich werde kein strenges No Buy weitermachen, aber bin sehr motiviert, es so gut es geht fortzuführen!