Wenn ich jemandem erzähle, dass ich einen Blog habe, ist IMMER eine der ersten Fragen:
Verdienst du mit deinem Blog Geld, und wenn ja, wie?
Kannst du davon leben?
Da ich die Frage so oft gestellt bekomme und schon einen richtigen kleinen Vortrag entwickelt habe, möchte ich das Thema hier nochmal aufgreifen. Vielleicht fragt sich die ein oder andere von euch, wie das bei den Bloggern hinter den Kulissen läuft. Woher soll man das auch wissen, wenn man selbst keinen Blog betreibt, der monetären Umsatz generiert! Bevor also aus Unwissenheit irgendwelche Zweifel entstehen, spreche ich solche Themen gerne offen an!
Ich habe drei primäre Einnahmequellen auf dem Blog:
Affiliate Links
Ein Affiliate Link ist ein individualisierter und nachvollziehbarer Link eines Bloggers auf einen Onlineshop. Wenn man als Leser darauf klickt, gelangt man zum Shop. Dort kauft man dann munter ein und ein gewisser Prozentsatz des Warenkorbs wird dem Blogger als Provision gut geschrieben. Als Käufer entsteht mir dadurch keinerlei Nachteil (solche Provisionen werden in Verkaufspreise einkalkuliert) und euer stylisher Lieblingsblogger erhält ein wenig Geld.
Der Prozentsatz hängt stark vom jeweiligen Onlineshop ab, ob mit oder ohne Rabatt bestellt wurde oder mobil oder am Laptop. Meistens liegt die Provision bei 1-10 % vom Warenkorb und wird erst ausbezahlt, wenn die Retourenperiode des Shops abgelaufen ist.
Ich kennzeichne Affiliate Links immer mit einem * und bei Posts, die solche Links enthalten, findet ihr am Ende immer dieses Banner:
Sponsored Postings
Sponsored Posts muss jeder Blogger deutlich kennzeichnen, da sonst Schleichwerbung vorliegt. Die Richtlinie besagt außerdem ganz klar, dass das erste Wort im Post „Anzeige“ oder „Werbung“ lauten muss, damit der Leser sofort sieht, dass es sich um eine Kooperation handelt. Das finde ich super, denn so fühle ich mich als Leser respektiert und weiß, der Blogger will nichts vertuschen. Deshalb steht am Anfang eines jeden meiner Posts, der durch eine bezahlte Kooperationen entstanden ist:
[Anzeige] In Kooperation mit ‚Kooperationspartner‘
Für einen Sponsored Post habe ich Geld erhalten. Die Meinungen darin sind aber immer ausschließlich meine eigenen, Pressetexte kennzeichne ich immer als Zitat. Das ist glaube ich auch der Knackpunkt, an dem Leser die größte Verunsicherung spüren. Durch ein Sponsored Posting soll auf ein Produkt oder eine Marke aufmerksam gemacht werden. Seriöse Kooperationspartner schätzen die ehrliche Meinung und das Feedback der Blogger. Deshalb nehme ich nur Anfragen an, bei denen mir keine Worte in den Mund gelegt werden.
Bannerwerbung
Ab und zu findet ihr rechts in der Sidebar oder über dem Header ein Banner mit Werbung. Banner Vergütung hängt entweder von den Views ab (also wie oft sie vom Leser gesehen wurden) oder von Klicks (wie oft der Leser tatsächlich auf das Banner geklickt hat). Bannerwerbung macht den kleinsten Teil meiner Einnahmen aus.
Kann ich von meinen Blogeinnahmen leben?
Aktuell nicht. Mit Münchner Mieten muss man schon ordentlich verdienen und soweit bin ich momentan mit meinem Blog nicht. Meine Einnahmen schwanken zudem von Monat zu Monat, es gibt kein festes Einkommen.
Kennzeichnung, Transparenz und Glaubwürdigkeit
Sobald ich nur einen Hauch Vertuschung bei einem Blogger verspüre, verliert er oder sie für mich an Glaubwürdigkeit. Dabei hat man doch durch deutliche Kennzeichnung von bezahlten Inhalten nichts zu verlieren! Im Gegenteil! Über die Diskussion, ob Blogger Geld verdienen „dürfen“ sind wir doch im Jahre 2017 schon lange hinweg. Deshalb erwarte ich von Bloggern, dass sie mit ihren Lesern ehrlich umgehen.
19 Kommentare
Liebe Carina, vielen Dank für diesen Beitrag! Das ist ein Thema, welchem ich mich langsam zuwende und deshalb um jeden Tipp froh bin :)
Liebst, Janine
https://www.yourstellacadente.com/
Ein wirklich toller Einblick!
Die ehrlichen Worte machen dich direkt noch sympathischer <3
Danke, das freut mich sehr :)
[…] Beitrag Geld verdienen mit dem Blog? erschien zuerst auf Cream’s Beauty […]
Hallo,
guter Artikel und mal ehrlich Du bist die einzige die mir auf Anhieb einfällt, die korrekt kennzeichnet, sprich gleich am Anfang so dass der Post als Werbung erkenntlich ist. Mich ärgern keine sponsored Posts, sondern der Versuch es zu vertuschen. Auch auf Instagram ist es echt schlimm geworden und die ganzen Z Promis kennzeichnen überhaupt nix und verdienen ein Haufen Geld. Wenn jemand authentisch bleibt, es nicht überhand nimmt und kennzeichnet finde ich das völlig legitim mit dem Blog Geld zu verdienen. Ich finde die Qualität Deines Blogs übrigens sehr gut und es ist einer der wenigen die ich noch lese.
Viele Grüße Dani
Vielen Dank liebe Dani für das große Kompliment!!
Toller Beitrag, finde es immer super wenn Blogger offen über dieses Thema sprechen.
Ich verdiene mit meinem Blog auch nebenbei etwas, aber für eine Selbstständigkeit würde gerade viel zu sehr die Zeit fehlen um richtig gut zu verdienen und dafür meinen Job aufzugeben.
Auf meinem Blog gibt es übrigens ein Valentinstags Gewinnspiel, würde mich freuen dich im Lostopf zu haben! :)
Viele liebe Grüße,
Janika
Schöner Beitrag zu dem Thema!
Super das du das noch mal so schön erklärt hast! :)
Liebe Grüße,
Joline
Auf diesen Artikel hab ich gewartet und muss jetzt mal meinen Senf dazugeben: Ich verstehe es nicht. Es gibt da noch so ein paar andere Blogger aus München, die (soweit ich weiß) vom Bloggen leben können, die sind für mich persönlich nicht besser als du, eher im Gegenteil. Klar ist das alles Geschmackssache, aber ich würde es dir wünschen dass du mehr damit verdienst. Die Frage ist halt auch ob man bei jedem 2. Artikel eine Kooperation sehen möchte oder eben „echte“ Artikel, wie man sie bei dir finden kann. Für mich bist du ganz vorne, bleib wie du bist :)
Danke liebe Melanie, das ist ein wahnsinniges Lob! Ich freue mich für jeden Blogger, der davon leben kann! Klar tun sich andere Möglichkeiten auf, wenn man auf jedes Event gehen kann und da seine Kontakte knüpft. Das kann ich leider aufgrund meiner Vollzeit Arbeit nicht, deshalb entgeht mir viel Netzwerk.
Muss man eigentlich ein (Klein-) Gewerbe anmelden, wenn man Geld mit dem eigenen Blog verdient/verdienen möchte?
Liebe Grüße
Ja musst du!
Kurz, knapp und richtig! :)
Gute Nacht, Pia
Transparenz ist wichtig. Leben vom Blog extrem schwer, das Schaffen nur die wenigsten. Empfehlenswert ist für Blogs mit entsprechender Reichweite ist auch VG Wort. Wird von vielen total vernachlässigt. Gute Einnahmequelle.
Reise- und auch andere fotolastige Blogs können ggf. mit Bildern durchaus ein eigenes Standbein aufbauen. Bilderbörsen dafür mal sichten. Alternativ auch über NextGEN Gallery möglich.
Zur Bannerwerbung: Ich halte nicht so viel davon. Wenn dann ist die beste Lösung tatsächlich Google AD. Bringt deutlich mehr, wie jedes selbst eingepflegte Banner mit Affiliate Link.
Somit direkte Kurve zu Affiliate Links: Ein Grund warum mich Blogger Kodexe und ähnliches nicht interessieren, die freiwillige Selbstkontrolle geht über jedes gesunde Maß hinaus. Transparenz ist extrem wichtig (Kennzeichnung von Werbung, bezahlten Posts oder PR-Samples. NoFollow bei Werbung, …) und zwar wirklich deutlich (also irgendwie ein Tag oder Kategorie, was viele Blogger für Kennzeichnung halten, ist nicht ausreichend!!! Es muss direkt und deutlich vor dem Artikel stehen, als Leser will ich an der Stelle entscheiden können, ob mich der Artikel dann interessiert oder Werbung für mich Zeitverschwendung darstellt). Ich finde es wichtig, auch aus rechtlicher Sicht, dass irgendwo das Thema Affiliate Links auf dem Blog thematisiert ist (bspw. unter „Über mich“, „Datenschutz“, „PR / Media“.
Jeden Link bei einer neutralen Berichterstattung oder in einem Fachbeitrag einzeln zu markieren, empfinde ich persönlich daher aktuell als nicht als notwendig. Insbesondere, da es bezüglich Affiliate Links in einer neutralen Berichterstattung (ich meine damit nicht WERBEPOSTS) bis heute auch keine klare Rechtsprechung zur Kennzeichnungspflicht gibt. Wenn dann wäre rein rechtlich ein * sowieso nicht ausreichend, sondern dann müsste hinter jedem Affiliate Link klar „Textlink (WERBUNG)“ stehen. Zudem, keinem Leser entsteht durch Affiliate Links ein Nachteil noch beeinflusst das setzen zu einem Shop die persönliche Meinung in dem Artikel. Es bleibt auch anzumerken, keine andere Seite macht so was: keine Zeitschrift, kein Portal, kein Preisvergleich und da ist jeder Link ein Affiliate Link. Auch dort wird dies in den AGBs, Datenschutzrichtlinien erwähnt, nicht aber in den redaktionellen Texten. Insgesamt sind nahezu 90% der Afilliate Links im www nicht gekennzeichnet. Nur die Blogger machen da so ein Aufsehen drum, aus einer unterschwelligen Abmahnangst. Das Weglassen hat meiner Meinung daher auch nichts mit Vertuschung zu tun sondern ein * irritiert viele Leser und stört in vielerlei Hinsicht schlichtweg den Lesefluss.
Eine Alternative der Kennzeichnung wäre ggf., es mit in den Cookie Hinweise aufzunehmen, der zwischenzeitlich überall zwingend sein muss. Nach dem Prinzip: Diese Seite verwendet vereinzelt Affiliate Links in den redaktionellen Texten. Diese sind nicht gesondert gekennzeichnet. Mehr hier (LINK)….
Mal so zu den Einnahmen über Affiliate Links im Jahr bei mittlerer Reichweite (~5-10.000 PI/Monat) eines Blogs, wo sich viele bewegen: Das reicht meistens gerade einmal so eben, um die laufenden Kosten zu decken. Es gibt überall ALs und daher bleibt bei einem nur wenig hängen. Eigentlich könnte man die auch komplett weglassen… ;)
LG
Danke für Deine Erläuterungen :)
Ich seh das aber ähnlich, wie schon erwähnt, ich mag die Mischung und würd Dir mehr Verdienst auch sehr gönnen. Aber es scheint ja mittlerweile da doch eher Quantität, als Qualität zu zählen. Ich lese dennoch lieber bei Dir ;-) Da merke ich doch eher, dass da ein Mensch hinter steht und nicht nur Marken!
Danke, das ist ein richtig tolles Lob!!
Eine gute Zusammenfassung. Was mich noch interessieren würde: Möchtest du von deinem Blog überhaupt leben können oder siehst du das verdiente Geld eher als Kostendeckung der technischen Seite und was dann noch übrig bleibt als netten Bonus?
Gute Frage! Aktuell reicht mir der Nebenverdienst, aber auf lange Sicht gesehen kann ich mir schon vorstellen, davon zu leben. Wer weiß, was die nächsten Jahre bringen, auch bezüglich der Zukunft meines Freundes. Der wird nicht ewig in Singapur bleiben und wer weiß, wo es dann hingeht!